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Selbstversorger – Unsere ersten Jahre auf dem Einödhof

Viele träumen davon, Selbstversorger zu werden und sich von dem zu ernähren, was im eigenen Garten wächst oder in freier Natur gesammelt werden kann. Wir tuen dies seit Jahrzehnten.

Unser Sommer-Gemüseeintopf

Der Gemüseeintopf schmeckt jedes Mal anders, das ist das Spannende. Statt Gartenkräutern kann man auch Wildkräuter zugeben, etwa klein geschnittenen Spitzwegerich, ein paar Blättchen Gundermann, Vogelmiere, Brennnesseln oder Franzosenkraut.

Für 4 Portionen Zubereitungszeit: 50 Minuten

  •  
  • 300 g Frühkartoffeln
  • 250 g Möhren
  • 500 g Sommergemüse aus dem Garten (z.B. Brokkoli, Stangenbohnen, Kohlrabi, Zucchini)
  • 200 g Zwiebel
  • 2 EL Olivenöl oder Butterschmalz etwa 750 ml Gemüsebrühe
  • 1 große, mehligkochende Kartoffel
  • 1 Knoblauchzehe
  • Salz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 2 EL Zwiebelgrün
  • 1 Handvoll Kräuter aus dem Garten (Thymian, Schnittlauch, Petersilie)

Unser Sommer-Gemüseeintopf

1. Frühkartoffeln und Gemüse putzen bzw. schälen, waschen und nicht zu fein schneiden. Olivenöl in einem großen Topf erhitzen und zunächst Zwiebeln und Möhren zugeben und unter Rühren einige Minuten an- dünsten. Die Gemüsebrühe angießen und alles langsam zum Kochen bringen. Weitere Gemüse zugeben: Zunächst die Sorten, die eine längere Garzeit haben, wie Bohnen und Kohlrabi, nach 10 Minuten die mit kürze- rer Garzeit wie Brokkoli und Zucchini.

2. Die mehligkochende Kartoffel schälen, fein reiben und zugeben. Sie ver- kocht vollständig und macht den Eintopf sämig.

3. Den Eintopf insgesamt 20–30 Minuten kochen lassen, bis das Gemüse bissfest ist, bei Bedarf noch etwas Gemüsebrühe angießen.

4. Vor dem Servieren die Knoblauchzehe schälen und durch die Knoblauch- presse in den Eintopf drücken. Den Eintopf mit Salz und Pfeffer würzen. Zwiebelgrün und Kräuter säubern, fein schneiden und unterrühren. Heiß servieren.

Sellerieschnitzel mit Kresse-Zaziki

Knollensellerie haben wir in dem biodynamischen Garten in der Nähe von Genf viel angebaut,
und dort gab es auch immer wieder neue Gemüsegerichte, die ich nicht kannte. Sellerieschnitzel war eins davon. Das Zaziki hat Ingo dazu kombiniert, jetzt, finde ich, schmeckt es richtig rund.

Für 4 Portionen Zubereitungszeit: 30 Minuten

Für die Sellerieschnitzel:

  • 2 mittelgroße Sellerieknollen 
  • 3 EL mittelscharfer Senf
  • 50 g Weizenmehl
  • 2 Eier
  • 75 g Panko oder Semmelbrösel etwa
  • 100 ml Bratöl

Für das Zaziki:

  • 1⁄2 Salatgurke
  • Salz
  • 1 Handvoll Brunnen- oder Gartenkresse
  • 500 g cremiger Joghurt
  • Saft von 1⁄2 Zitrone
  • 1 EL Olivenöl
  • frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
  • 3 Knoblauchzehen (oder mehr nach Geschmack)

Dazu essen wir gern Wildkräuterspinat, zum Beispiel mit folgenden Kräutern: Amaranth, chinesische Ge- müsemalve, Giersch oder Brennnessel

1. Für das Zaziki die Gurke waschen, nach Belieben schälen und grob reiben. Die Raspel mit 1 TL Salz vermischen und 10 Minuten ziehen lassen. In ein Sieb abgießen und gut ausdrücken.

2. Kresse waschen, trocken tupfen und fein schneiden. Joghurt in eine Schüssel geben und mit Zitronensaft, Olivenöl und Pfeffer verrühren. Den Knoblauch schälen und mit der Knoblauchpresse in den Joghurt pressen. Gurkenraspel und Kresse untermischen. Zaziki mit Salz abschmecken und bis zum Servieren kühl stellen.

3. Sellerieknollen schälen und in 1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese in einem Gemüsedämpfer etwa 4–5 Minuten halb weich dämpfen, heraus- nehmen und im Sieb abdampfen lassen. Neben dem Herd eine Panier- straße aufbauen mit vier tiefen Tellern. Teller 1: Senf mit 3 EL Wasser glatt rühren. Teller 2: Mehl, Teller 3: verquirlte Eier, Teller 4: Panko oder Semmelbrösel.

4. Das Bratöl in einer großen Pfanne erhitzen. Wenn das Öl an einem Holzkochlöffel Bläschen bildet, ist es heiß genug.

5. Die Selleriescheiben dünn mit der Senfmischung bestreichen, in Mehl wenden, überschüssiges Mehl abklopfen und die Scheiben von beiden Seiten durch die verquirlten Eier ziehen. In Panko oder Semmelbröseln wenden und portionsweise im heißen Öl von jeder Seite etwa 5 Minuten backen. Die Schnitzel im Backofen warm halten, bis alle Selleriescheiben gegart sind. Die Schnitzel mit dem Zaziki servieren.

Holundersuppe mit Grießklößchen

Das erste Mal aß ich Holundersuppe, als ein alter Bauer für uns gekocht hatte. Ich fand sie fürchterlich, er hatte sie ohne jedes Gewürz zubereitet, und sie war bitter und zusammenziehend durch die Gerbstoffe in den Beeren. Schön gewürzt und gesüßt wie in unserem Rezept schmeckt sie mir jetzt ausgezeichnet!

Für 4 Portionen Zubereitungszeit: 50 Minuten

  • 1 kg Holunderbeeren (alternativ etwa 800 ml Holundersaft)
  • 1 1⁄2 EL Honig
  • Saft von 1⁄2 Zitrone
  • je 1 TL gemahlener Zimt und Kardamom
  • 2 EL Rohrzucker
    Salz
  • 1/8 l Milch
  • 1 EL Butter
  • 1 TL Zucker
  • 50 g Hartweizengrieß 1
  • Ei

Die Suppe schmeckt auch kalt sehr gut.

1. Die Holunderbeeren von den Dolden streifen, in einen großen Topf geben und langsam zum Kochen bringen. 8–10 Minuten kochen, dabei gelegent­ lich umrühren.

2. Die Beeren durch die Flotte Lotte oder ein Sieb pressen. Den Saft wieder in den Topf gießen. Honig, Zitronensaft, Zimt, Kardamom und Rohrzucker hinzufügen und die Suppe abschmecken.

3. Für die Grießklößchen in einem Topf 1 l Wasser mit 1⁄2 TL Salz zum Kochen bringen. In einem weiteren Topf Milch, Butter, Salz und Zucker zum Kochen bringen. Grieß einrühren und so lange weiterrühren, bis sich die Masse als Kloß vom Topfboden löst. Den Topf vom Herd nehmen und zügig das Ei untermengen.

4. Mit zwei angefeuchteten Teelöffeln aus der Grießmasse kleine Klöße formen und in das kochende Salzwasser geben – die Menge ergibt etwa 8 kleine Klößchen. Die Hitze reduzieren und die Klößchen bei schwacher Hitze 8–10 Minuten gar ziehen lassen. Klößchen mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben.

5. Die warme Suppe auf vier tiefe Teller verteilen und in jeden Teller zwei Klößchen setzen.

Text & Rezept aus "Die Rezepte unseres Lebens"

Für dieses Buch haben Christine und Ingo Storl unsere emotional verwurzelten Familienrezepte zusammengetragen. Sie gewähren tiefe Einblicke in das Leben und die Geschichte unserer Familie.

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Diskussion

Kommentar

  1. Danke für dein Wissen teilen

  2. Ein sehr schönes Video, auch die Vorstellung der Rezepte ist gelungen. Ich genieße meinen Gemüsegarten so sehr, es ist ein Luxus, jeden Tag daraus ernten zu können. Unsere Natur ist so wertvoll, ich bin sehr dankbar dafür.
    Danke, das dies hier auf eine besonders liebevolle Weise vermittelt wird.

  3. Ich bin immer wieder fasziniert und könnte stundenlang zuhören.vielen Dank

  4. Vielen lieben Dank für das herrliche Video, deine Worte und Erzählungen sind immer wieder eine Bereicherung und eine wunderbare Anregung.
    Das Buch deiner Frau und deinen Kindern habe ich mir bereits bei euch gekauft und möchte mich hiermit noch einmal herzlichst bedanken, vor allem für deine Widmung.
    Ich werde dieses Buch in meinen Kräuterkursen und Wanderungen weiterempfehlen, es ist so ein i-Tüpfelchen zum Zugang zu den Wildkräutern und der praktischen Anwendung im alltäglichen Leben.
    Herzlichst Matthias aus Hennigsdorf


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