Mein Gartenjahr – Der Windmonat November
- 11. November 2022
November hieß einst auch „Nebelmonat“ und „Wolfsmonat“. Die Sonne, die nun von der Waage in den Skorpion herabsteigt, hat wenig Kraft. Die Natur verliert an Farbe; es wird grau, kalt und trüb. Der dunkle Mond im November signalisierte für die europäischen Ureinwohner das Ende des Jahres. Für die Kelten war es Samhain oder Halloween.
Auch für uns ist der November der Totenmonat. Das Fest des Samain lebt weiter im Allerheiligen (1.11.) und Allerseelen (2.11.), wenn die Verstorbenen ins Gedächtnis gerufen werden. Ihre Gräber werden mit Tannenzweigen und Licht geschmückt, „damit sie keine kalte Pein leiden“. Sie werden gespeist mit Bohnenbrei, Armenseelenbrot, Seelenbuchelen (Brote mit Bucheckern) oder Zopfbrot.
„Je mehr Schnee im November fällt, umso fruchtbarer ist’s fürs Feld.“
Bauernregel
Vorabend zu Allerheiligen
In den angelsächsischen Ländern wird der Vorabend zu Allerheiligen als „Halloween“ gefeiert. Kerzen brennen in ausgehöhlten Rüben oder Kürbissen; Kinder verkleiden sich als Gespenster und Hexen und betteln um kleine Gaben. In Mitteleuropa fällt dieser altkeltische Brauch eher auf den Martinsabend. Auch hier gehen die Kinder auf Heischgänge. Nachdem sie einen Spruch aufgesagt haben – etwa, „Hier wohnt ein reicher Mann, der uns viel geben kann; viel kann er geben, lang soll er leben!“ – bekommen sie Äpfel, Nüsse und Süßigkeiten.
Die vermummten Kinder stellen eigentlich die umherziehenden Toten dar, die, je nachdem wie sie behandelt werden, die Lebenden segnen oder verfluchen.
Der Geschmack der Pastinake verbessert sich, wenn die Pflanze starkem Frost ausgesetzt war.

Das Gartenjahr endet
Nun wurde nichts mehr geerntet, weder Obst noch Beeren oder Kräuter. Diese gehörten nun den Pukken, den Geistern, und waren für die Menschen tabu. Das Vieh kam nun endgültig von der Weide in den Stall; die Menschen blieben mehr im Haus und verrichteten häusliche Arbeiten wie das Spinnen und Weben.
Auch für den Gärtner ist das Jahr vorbei. Das Wintergemüse ist zum großen Teil abgeerntet und eingewintert, Gartenwerkzeuge sind repariert, geputzt und eingelagert. Eventuell sollten noch die Obstbäume mit Maschendraht vor hungrigen Feldhasen geschützt werden. Grünkohl, Rosenkohl, Lauch, Zuckerhut und andere harte Gesellen bleiben draußen. Topinambur, Pastinaken, Knollenziest und Schwarzwurzeln können in der Erde bleiben.
Die zunehmende Dunkelheit und Kälte schlägt manchen auf das Gemüt. Viele werden anfällig für Erkältungen oder Depressionen. Da helfen vor allem Johanniskrauttee, Lindenblütentee oder die Gartenarbeit.
Literaturtipp
Im ganzheitlichem Naturverständnis achtsam durch das Gartenjahr, nachhaltig gärtnern und die Artenvielfalt schützen – darum geht es in “Mein Gartenkalender 2023”
Was Du jetzt tun kannst:
- Bäume (und Sträucher) pflanzen. Da die Wurzeln weder gebogen noch geknickt wer- den dürfen, sollte die Pflanzgrube tief genug sein (ca. 80 cm). Wenn der Boden zu schwer ist, lockere man ihn auf durch Beimischung von Sand, Torf und feinem Humus. Auch sollte darauf geachtet werden, dass der Baum später genügend Platz hat, sich zu entfalten. Ein zweiter Gärtner sollte das Bäumchen ge- rade halten, während ein anderer die Wur- zeln einbettet. Das Bäumchen muss gut mit Wasser eingeschlämmt werden, damit die Wurzeln Kontakt mit der Erde haben. Der Wurzelhals sollte nicht unter der Erde sein. Der Stamm wird an einem Pfahl festgebun- den, damit der Wind das Bäumchen nicht zu sehr rüttelt. Wenn Wühlmäuse ein Problem sind, dann sollte man den Wurzelballen mit Maschendraht schützen.
- Baum- und Heckenschnitt: Viele Gärtner beschneiden nun ihre Obstbäume oder lich- ten die Hecken aus. Es wäre jedoch besser, diese Arbeit auf das zeitige Frühjahr zu ver- schieben. Dann sind die Gehölze weniger frostgefährdet und die Schnittwunden ver- narben schneller.
- Kompost umsetzen

In den Hecken reifen die Hagebutten heran und lassen sich zu Marmelade, Gelee, Sirup und Getränken verarbeiten.
3 Dinge für den Garten im...
- Gartennützlinge schützen: Nistkästen aufhängen. Laub, Reisig, Wurzelstrünke und Äste an geschützten Stellen als Unterschlupf für Igel – auch Kröten, Eidechsen und Blindschleichen - aufhäufen. Vögel füttern.
- Spätherbstliche Mulchung der Obstbäume, Zierhölzer und Beerenbüsche. Rosen anhäufeln und mit Fichtenzweigen oder Heidekraut decken. Spargel, Rhabarber und Erdbeeren mit altem verrotteten Mist mulchen.
- Es ist noch Zeit den Boden zu lockern und mit Urgesteinsmehl zu bestäuben.
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