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Gartenleben mit Insekten

Einen Garten ohne Insekten? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Die Kerbtierchen sind Kinder der Mutter Erde, der Gaia, und haben eine wichtige Aufgabe in dem Lebensgefüge, das wir heute Ökologie nennen.

„Sprich, wie wird ich die Sperlinge los, so sagte der Gärtner und die Raupen dazu, ferner das Käfergeschlecht, Maulwurf, Erdfloh, Wespe, die Würmer, das Teufelsgeschlecht? Lass sie nur alle, so frisst einer den anderen auf.“

Johann Wolfgang Goethe,
Gartenliebhaber

Entdecke die Schönheit und Bedeutung der kleinen Bewohner

Sie bestäuben die Blüten der Pflanzen; sie sind Nahrungsquelle für Vögel und Lurche, wie  Salamander, Frösche und Kröten, und für Kleinsäuger, wie Igel, Spitzmäuse, Fledermäuse oder Maulwürfe; einige, wie die Aasfliegen und Mistkäfer tragen zur Hygiene der natürlichen Umwelt bei, indem sie Kadaver und Kot fressen. Ohne die Krabbeltiere wäre – wie die Biologin Rachel Carson schrieb – unsere Welt stumm, keine Vögel würden  mehr singen, keine  Bienen summen und keine Zikaden und  Grillen den Sommer bejubeln. Aber nicht nur das. 

Wenn man sich die Zeit nimmt, sie anzuschauen und auf sie einzugehen, sind Insekten oft bezaubernd schön. Wer kann schon dem Zauber des Tagpfauenauges entgehen, oder dem der elfenhaften Florfilegen mit ihren goldgrünen Augen und schillernden Flügeln, oder dem des metallisch schimmernden Laufkäfes. Stundenlang kann man den fleißigen Ameisen bei ihrer  Arbeit zuschauen, oder der Hummel, dem Brummbären unter den Insekten, beim Besuch der Rachenblütler. Und was für Freude hatten wir als Kinder einst mit den Maikäfern, die wir in Streichholzschachteln trugen oder mit einem Bindfaden am Beinchen in Kreisen fliegen ließen. Oder den bunten Marienkäfer, den wir auf den Zeigefinger hinaufkrabbeln ließen und ihm zusangen: Marienkäfer flieg…

In meinem Selbstversorgergarten

In meinem Selbstversorgergarten pflanze ich nicht nur Kartoffeln und Gemüse. Immer müssen blühende Gewächse dabei sein: etwa die stattlichen Sonnenblumen und die ebenfalls bis zu 3 Meter hoch wachsende, gelbblühende Silphie, die im Herbst, wenn wenige andere Pflanzen blühen, noch eine ergiebige Nektarweide für Bienen ist.

Auch dürfen kleinere Blumen nicht fehlen – die blühenden Begleitkräuter – wie etwa die Vogelmire, der persische Ehrenpreis, das Franzosenkraut, die Kamille, die Kleine Braunelle, das Burzelkraut (Portulak) und viele mehr.

Gerne lasse ich auch mal einen Kohlkopf, ein Radieschen oder einen Kopfsalat in die Blüte schießen; die gelben oder rosa Infloreszenzen sind schön anzusehen und verköstigen ebenfalls das kleine schwirrende Völkchen mit Pollen und Nektar.

Am Rande des Gartens lasse ich immer einen breiten Streifen wildwachsender »Unkräuter« stehen, wo sich Laufkäfer – auch Kröten und andere schneckenvertilgende Tiere – aufhalten können. Besonders wertvoll dabei ist die Brennnessel. Sie ist eine eiweißreiche Futterquelle für über 40 verschieden Arten von Schmetterlingsraupen – unter ihnen Admiral, Tagpfauenauge, Landkärtchen, Kleiner Fuchs, Nesselhöckereule, C-Falter, Trauermantel,
Brauner Bär und andere.

Gartenleben mit Insekten

schimmernder Käfer

Auf diese Weise entsteht ein robustes, vielfältiges Biotop, indem die Insekten einander nicht nur in Schach halten, sondern eine lebensfrohe Harmonie erzeugen, was auch das Herz der Gärtner froh macht. Kerbtiere, wie auch andere Tiere, beleben den Garten nicht nur, sondern beseelen ihn. Sie sind beseelte Wesen.

In diesem Artikel benutzen wir einige Begriffe, die dem biodynamischen Gärtner oder Bauern geläufig sind, die aber einigen Lesern unbekannt sein mögen. Wenn von ätherisch oder Ätherleib gesprochen wird, dann bezieht sich das in diesem Zusammenhang auf die Lebenskraft, die die Lebewesen
durchpulst. Im Gegensatz zur leblosen Materie, die der Schwerkraft unterlegen ist, ist das Ätherische von Leichtigkeit charakterisiert – die Pflanzen wachsen nach oben. Rhythmisches Wachstum und Fortpflanzungsfähigkeit gehören zum Wesen des Ätherischen.

Literaturtipp

Von planetaren Einflüssen über das richtige Kompostieren, die idealen Pflanzennachbarschaften und Fruchtfolgen, das Zusammenleben mit Insekten und Kleintieren und den Umgang mit Saatgut, schreibe ich im Buch Der Kosmos im Garten.

Der-Kosmos-im-Garten_Neuauflage

Das Astralische, der Astralleib, geht über das Ätherische hinaus. Es bezieht sich auf das Seelenleben, auf Empfindung und Gefühl. Insekten gelten als beseelte Wesen, als Tiere (lateinisch animal, von animus = Seele). Die Blüte ist eine Brücke zwischen Pflanze und Tier, ein Übergang zwischen der ätherischen Welt und der astralen Welt.

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1. Juni 2024 um 19:00 Uhr