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Der Adventskranz

Wir alle kennen den, aus grünem Tannenreisig geflochtenen, mit roten Bändern umwundenen Adventskranz mit seinen vier Kerzen, bei dem wir, in der zunehmenden Dunkelheit, jeden Sonntag eine weitere Kerze anzünden. Der Adventaus dem Lateinischen Adventus, heißt „Ankunft“ und deutet die bevorstehende Ankunft des Lichtes der Welt, des rettenden Heilands an.

Der Adventskranz

Man liest, dass der Adventskranz 1839 von dem evangelischen Pastor Johann Hinrich Wichern erfunden wurde. Er leitete die „Inneren Mission“ in Hamburg, die arme Waisenkinder und Arbeiterkinder aufnahm, fütterte und betreute. Um den Kindern das Warten auf Weihnachten zu verkürze und um die Vorfreude zu steigern, nahm der gute Pfarrer ein Wagenrad, setzte 24 Kerzen – kleinere rote für jeden Wochentag und vier größere weiße für die Sonntage – darauf, wobei jeden Tag eine weitere angezündet wurde.

Der Brauch setzte sich durch; ab 1860 nahm man allgemein einen runden Kranz aus Tannengrün, anstelle von einem Wagenrad. Auch reduzierte man die Kerzenzahl auf vier. Die katholische Kirche übernahm den Brauch, setzte aber violette Kerzen auf den Kranz, denn Violett ist die liturgische Farbe der Adventszeit. 

Adventskranz

Ein Kreis mit vier Punkten ein archetypisches Ursymbol 

Das ist die unmittelbare Geschichte des schönen Brauchtums. Aber kulturanthropologisch betrachtet, ist der Brauch viel älter.

Ein Kreis mit vier Punkten, die diagonal ein Kreuz bilden, ist ein archetypisches Ursymbol der Menschheit. Man findet das sogenannte „Sonnenrad“ abgebildet in zahlreichen prähistorischen megalithischen und bronzezeitlichen Petroglyphen, in der Medizinradsymbolik der nordamerikanischen indigenen Völker, auch als Keltenkreuz, wie es auf Grabsteinen in Irland noch angewendet wird.

Anthropologen sehen in der Symbolik die vier Kardinalzeiten des Tages – Sonnenaufgang, Mittagsstunde, Sonnenuntergang und Mitternachtsstunde –, die einst als magische Zwischenzeiten gesehen wurden; auch das solare Jahresrad wird damit abgebildet, auch diese galten als magische Zeiten: Frühlingstagnachtgleiche, Sommersonnenwende, Herbstnachtgleiche und Wintersonnenwende. Hier einige der symbolischen Aspekte:

Adventskranz

Der Adventskranz

Der Ring:

Ein Kreis hat keinen Anfang oder Ende, er steht für Ewigkeit. In dem Werk des britischen Philologen J.R.R. Tolkien, der unter anderem Herr der Ringe schrieb, oder aus Richard Wagners Oper, Ring der Nibelungen, erfahren wir etwas über den vorchristlichen, alteuropäischen Ringzauber. 

Das Grün:

Die Tannen oder Fichtenzweige stellen das unzerstörbare Leben, ätherische Lebenskraft dar. 

Die Roten Bänder:

Die Roten Bänder, die das Grün umwinden stehen für Blut, dem Träger der Seele, wie man einst glaubte. Atmende Wesen mit rotem Blut galten, schon in der Antike, als beseelt. In dem Sinn sind alle Tiere, wie auch der Mensch beseelt, sie haben eine Anima oder Animus, deswegen heißen sie in den romanischen Sprachen, animales (animals im Englischen)

Die 4 Kerzen:

Die 4 roten Kerzen und die, das Wachs aufzehrende Flamme symbolisieren den verkörperten Geist, das göttliche Licht, das in der Seele brennt und leuchtet.  

Veranstalungstipp - Live Vortrag am 13.12

Magische Zeit: Altes Brauchtum zur Wintersonnenwende & Weihnachten Dieser Vortrag soll das schlafende Dornröschen in unserer Seele wecken, damit wir bewusster durch diese wunderbare Weihezeit gehen können.

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Diskussion

  1. guten abend Uli,
    schön was du von deinem erleben schreibst! ich habe seid monaten daumengelenk schmerzen, daher bin ich interessiert, was für eine salbe du gemacht hast?! 🙂
    würde mich freuen von dir zu lesen, dankeschön & eine friedliche adventszeit,
    Brigitte 🍁

  2. Es ist wunderschön, den Texten und Erzählungen zu lauschen 😀
    Die Bücher von Wolf Dieter wie Ur-Medizin, Naturrituale, Pflanzen der Kelten und Hexenmedizin haben uns so weit nach vorne gebracht! Es ist unglaublich, was die Natur für uns bereit hält. Meine selbst erstellte 1.Hilfe Salbe aus sogenanntem Unkraut, hilft bei Rheuma, Gelenkschmerzen und so vielem mehr. Tinkturen aus sogenannten Unkraut, hilft bei Kopfschmerzen, Entzündungen und überhaupt alles geht mit Unkraut 🥰

    • guten abend Uli,
      schön was du von deinem erleben schreibst! ich habe seid monaten daumengelenk schmerzen, daher bin ich interessiert, was für eine salbe du gemacht hast?! 🙂
      würde mich freuen von dir zu lesen, dankeschön & eine friedliche adventszeit,
      Brigitte 🍁


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Vortrag

1. Juni 2024 um 19:00 Uhr