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Achtsam durch das Gartenjahr – März

Der Giersch oder Geißfuß kann es geschmacklich mit den besten Gemüsen und Salatkräutern aufnehmen. Im Frühjahr treiben die nach frischen Möhren und Sellerie duftenden, hellgrünen, glasigen, frischen Stängel und Blättchen in Massen unter den Hecken und entlang der Waldsäume hervor. Wo er sich einmal angesiedelt hat, bleibt er mit zähem Verharren. 

„Märzenschnee tut der Saat nicht weh“

Wolf-Dieter Storl

Name

Giersch (Aegopodium podagraria)

Verbreitung

Einheimisch in Europa und großen teilen Asiens, in Nordamerika als Neophyt eingeschleppt

Standort

Frischer, stickstoffreicher Boden, auch Halbschatten oder Schatten.
Gern in Gärten, zwischen Stauden, unter Hecken

Vegetationszeit

Giersch ist ausdauernd, die oberirdischen Teile erfrieren im Winter; im
Frühjahr Neuaustrieb aus dem Wurzelgeflecht

Sammelzeit

Anfang März bis Ende April

Verwendbare Teile

Junge Blätter samt Stielen, Blüten, Samen

Giersch (Aegopodium podagraria)

In alle Richtungen verbreitet er sich unterirdisch, mit seinen weißen, brüchigen und dennoch vitalen Ausläufern. Wenn man ihn hackt oder mit der Fräse bearbeitet, wächst jedes kleine Rhizom-Stückchen erneut zu einer Pflanze heran; unter günstigen Umständen kann ein Pflänzchen innerhalb eines Jahres einen Quadratmeter Boden erobern.

Der Schriftsteller Jürgen Dahl, ein erstklassiger Naturkenner, schreibt, dass der Giersch zwar eine Pflanze ist, die man auch heutzutage noch mit gutem Gewissen ein »Unkraut« nennen darf, dennoch sei es »ein absolut wartungsfreies und unentwegt nachwachsendes Dauergemüse«. Es wächst ständig und treibt neue, frische, zarte Blatttriebe hervor, die im Geschmack leicht an Sellerie, Petersilie und Möhre erinnern. Gärtner haben es bis heute noch nicht vermocht, ein derart ergiebiges Gemüse zu züchten.

Er ist eine wichtige
Futterpflanze für die
Raupen verschiedener
Nachtfalter, wie die
Flohkrauteule und die
Pfeileule.

Vergebens blättert man in den meisten der zahllosen Heilkräuterbüchern, um etwas über die medizinischen Eigenschaften dieser Pflanze zu erfahren. Als Heilpflanze scheint der Giersch fast vergessen zu sein. Dennoch sprechen die Volksnamen Bände. Die häufigste Namensgebung bezieht sich jedoch auf die Heilkraft der Pflanze: Es ist das Zipperleinkraut, das Gichtkraut oder Podagrakraut. Zipperlein ist ein altes Wort für die Gicht. Es bezieht sich auf das »Zipperln«, das mit kurzen Schritten langsame Gehen, das Trippeln, wie es eben der Fall ist, wenn der Gichtteufel jemanden in die Zehe beißt. Podagra ist das lateinische Wort für die Fuß-Gicht. Heutzutage versteht man die Gicht als eine durch ungenügende Harnsäureausscheidung hervorgerufene Gelenkentzündung.

Literaturtipp

Vom ersten Umgraben im Vorfrühling bis zur letzten Ernte im Winter – darum geht es in meinem Buch Der Selbstversorger: Mein Gartenjahr,   – hier verrate ich meine ganz persönlichen Tipps und Tricks zur erfolgreichen Gartenpraxis. Alle wichtigen Arbeitsschritte werden Schritt für Schritt erklärt und zusätzlich auf der beigelegten DVD in über 110 Minuten Video gezeigt. 

Was kann man mit dem "Unkraut" tun:

Grisch

Den Giersch kann man als erstklassiges, leckeres Wildgemüse im Kochtopf entsorgen.

Anwendungen mit Giersch

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Diskussion

  1. Das Thema „Kräuter“ finde ich hochinteressant. Die verbreiten die Botschaft mit Kräuter arbeiten seht ansprechend.
    Auf alle Fälle weiter so…
    Liebe Grüße
    Claudia Gallenberger

  2. Im Pflanzensteckbrief muss es bei „ VERARBEITUNG“ wohl
    eher „Verbreitung“ heißen

  3. Wunderbar, die Infos zu den “Unkräutern”

  4. Habe das Buch Naturrituale gelesen und wurde gern bei einer naechsten Kraeuterwanderung mit Wolf Dieter Storl dabei sein.
    Darum habe ich Interesse fuer den Newsletter.

    Mit freundlichen Gruessen Yvonne Schmidt


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Vortrag

1. Juni 2024 um 19:00 Uhr