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Halloween und die Geisterzeit

Für die Kelten begann der neue Jahreszyklus im November zu Samhain (auch Samuin), was soviel heißt wie „Jahresende, Zeit der Sammlung“. Es ist eine dunkle und neblig-trübe Zeit. Wie der Bär in seine Höhle, so verschwindet die kraftlose Sonne in die Tiefe, ins Reich der Frau Holle.

„Im November stockt der Lebensfluss, es wird neblig, trüb und kalt, die Totengeister gehen um, die Blätter fallen im Wald. Nur harrt noch klammernd Das stumme Moos, an der Erdenmutter Schoß. Die warme Sonne verliert an Kraft, in Baum und Strauch fließt kaum noch Saft. Nur für die Pilze ist es eine hohe Zeit, sie durchwuchern Moder und Staub, verdauen und zersetzen mit Genuss, das absterbende Laub, Totholz, Detritus, das wuchernden Lebens ganzen Überfluss.

Es ist Totenzeit, Zeit der Jagd und des Schlachtens. Eine britische Legende erzählt, dass der Sonnenhirsch jetzt von den schwarzen Jägern niedergestreckt wird und stirbt. Die Blumenbraut, die Vegetationsgöttin, folgt dem schwarzen Jäger ( der schwarzen Sonne ) in die Tiefe und buhlt um ihn; sie wird zur Göttin der Toten.

Die Samhain-Nacht

In der Samhain-Nacht (englisch: Halloween) schwärmen die Totengeister aus und betteln um milde Gaben und Speisung. Als Gespenster maskierte Jugendliche spielen die Rolle der Geister- oder besser gesagt, die Geister verkörpern sich vorübergehend in den Maskenträgern. Wenn man ihnen etwas gibt, dann segnen sie die Lebenden und werden zu dankbaren Toten( englisch: grateful dead); wenn man es ihnen verweigert, dann werden sie spuken und Schabernack treiben.

Früher wurden ausgehölten Rüben vors Haus gestellt. Heutzutage werden Kürbisse verwendet. 

Kürbis

Für die Toten stellte man Lichter in ausgehölten Rüben vors Haus, in die Fratzen geschnitzt waren. Heute verwendet man dafür die aus Amerika stammenden Kürbisse. Das altheidnische Fest lebt weiter in Allerseelen, Allerheiligen, Volkstrauertag und anderen Totengedenktagen. Auch der Martinstag mit seinen Laternenumzügen, an dem die Kinder “Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne” singen und Martinsgans gehören dazu.

Literaturtipp" Die alte Göttin und ihre Pflanzen"

In dem Buch “Die alte Göttin und ihre Pflanzen” erfahren wir wie wir durch Märchen zu unserer Urspiritualität finden. Unsere Ahnen lebten in inniger Naturverbundenheit; für sie war die Natur beseelt und ansprechbar. Ich erzähle uns anhand von alten Sagen, Mythen und Märchen, von den Urgöttern, von Frau Holle, von Schamanenweisheit und den Heilkräften des Waldes. Ich möchte uns die Augen öffnet für eine heilsame Beziehung mit der Natur: Wir entdecken den tiefen Sinn und den Geist, der allem innewohnt, und finden so den Weg zurück zu unserer natürlichen Urspiritualität.

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Diskussion

  1. Gerne erläutere ich das hier Geschriebene in einer privatenn Vorlesung. Ich bin jederzeit buchbar, als Entgeld genügt mir ein Zentner Ofenkäse erlesenster Qualität.
    Prof. Dr. Dr. Raimundo Wongel

  2. Woher stammt dieses Wissen? Gibt es dazu Quellen?
    Die Kelten haben ja bekanntlich keine Schriften hinterlassen.

  3. Guten Tag,
    Mich würde interessieren, woher dieses Wissen kommt, da ich mich gerne ausführlich damit befassen möchte. Gibt es dazu einen Studiengang oder besondere Bücher?
    Vielen Dank und herzlichen Gruß
    A.

  4. Wie immer ein informativer Beitrag von Herrn Storl!

    Besonders, da ich in diesem Jahr eigene spirituelle Erfahrungen zu Samhain machen durfte. Vielleicht sollte ich eher sagen ,,machen musste”, denn es war nicht unbedingt angenehm: mich hat ein sogenannter Wurm besucht. Aber solche Erfahrungen gehören dazu und tragen durch ihre unangenehme Art erst recht zur Bildung von Weisheit bei. 😉

  5. Indianersommer – Gottesschrein der letzten Glut
    Für dieses Jahr nur, diesen Zirkel
    kehrt sie heim ins Hollenreich
    ihr Festzug eine Prozession

    Artemis führt den Sonnenhirsch
    hinein in tiefe Wälder
    das heilige Geweih stößt in die Erde
    Und Zwerge leuchten ihm den Weg

    Dann ist Samain und alles dunkel
    die Nacht der Seelen klingt von leisen Liedern
    Ein jeder bringt ein Salzkorn, ein Stück Leben
    hin zu jenen, die das neue Licht sein werden


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