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Die Raunächte – Traditionelle Räucherkräuter für die Zeit

Die Raunächte oder Rauchnächte markieren die dunkelste Zeit des Jahres. Jetzt ist die Tradition des Räucherns auch heute noch am lebendigsten.

In dieser äußerlich dunklen Zeit ist es besonders gut möglich, es zu wagen, einen Blick auf den eigenen (Lebens-)Weg zu werfen und dies mit Räucherwerk zu begleiten.

 

Weihnachtston, Weihnachtsbaum, Weihnachtsduft in jedem Raum!

aus dem Lied “Fröhliche Weihnacht überall“

Bedeutung der Raunächte

Die Raunächte sind das Gegenüber zu den Tagen um die Sommersonnwende – dem Inbegriff lauer Nächte, anregender Gespräche rund ums Lager- oder Sonnwendfeuer und des Sammelns vieler Heilkräuter – darunter Beifuß, Johanniskraut, Alant, Mariengras und Eisenkraut. Es ist auch die Zeit der duftenden Rosenblüte.

All diese Pflanzen eignen sich gut zum Räuchern in der Zeit der Wintersonnwende, denn sie bringen den Duft der hellsten Zeit des Jahres in unsere Erinnerung und lassen uns so direkt spüren, dass die Dunkelheit eigentlich schon wieder auf dem Rückzug ist.

Beifuß

Beifuß (Artemisia vulgaris)

Traditionelle Räucherkräuter für die Zeit der Wintersonnwende sind außerdem Wacholder und die Harze unserer mitteleuropäischen Nadelbäume sowie die Harze der Weihrauch-Arten.

Es gibt viele Kräuter, die den Winter und Weihnachten symbolisieren: Stechpalme, Mistel, Efeu, Tannengrün und Fichtengrün: Symbole der lebendigen grünen Kraft der Natur.  Die Christbäume bringen dieses Grün immer noch in fast jedes Haus, und in den Gartencentern sind jetzt zur Weihnachtszeit überall Stechpalmen erwerbbar.

Die Mistel (Viscum album)

Die Mistel (Viscum album)

Zu den Raunächten, ist es am dunkelsten, und doch wird es ab dem 21. Dezember schon wieder heller. Die hellere Zeit des Jahres beginnt also ganz still und unbemerkt inmitten der dunklen Zeit der sogenannten „Wilden Jagd“. In dieser macht sich Wotan, der schamanische Gott des Wissens, mit seinem Heer auf der Suche nach der Sonne.

Erst zu Lichtmess wird es so richtig sichtbar für uns, dass das Licht wieder da ist.

Wann sind nun die Raunächte überhaupt?

Im Gegensatz zur Wintersonnwende, deren Zeitpunkt immer eindeutig zu bestimmen ist, gibt es Unterschiede, wann die Raunächte gefeiert werden. Manche beginnen damit am Tag der Wintersonnwende, viele am 25. Dezember, und einige beginnen 6 Tage vor der Wintersonnwende und beenden die Raunächte 6 Tage danach.

Die stille Zeit um Weihnachten eignet sich gut zum Begehen der Raunächte, da das gesellschaftliche Arbeitsleben gleichsam stillsteht. So ist es leichter, sich in die Zeit zwischen den Jahren einzustimmen.

 

Die 12 Tage der Raunächte werden auch oft für Orakel verwendet: Sie können dann zu den 12 Monaten des Jahres in Beziehung gesetzt werden

Unser Tipp

Feines Räucherwerk von Familie Gruber

Unsere Räucherkegel fertigen wir aus den feinsten Hölzern, Wildkräutern und Baumharzen. Diese Wildpflanzen sammeln wir in den Wiesen und Wäldern unseres Bio-Bauernhofes am Fuß der Hohen Wand. Die Basis unserer Räucherkegel ist das Holz der Schwarzföhre, das reichlich wohlriechendes Harz enthält. Wenn wir Kräuter zukaufen, dann achten wir darauf, dass sie möglichst aus nachhaltiger und biologischer Produktion und aus unserer Region kommen.

Mehr Infos unter: www.waldweihrauch.at

Über die Autorin

Mag. Angelika Gruber

Ethnologin und Räucherexpertin

Angelika Gruber ist  Ethnologin und Räucherexpertin. Geboren in den 70er Jahren im Westen und Osten Österreichs, traf sie beim Studium in Wien in einer Vorlesung über Liebesmagie ihren Mann Florian Gruber. Sie studierte Kulturanthropologie und vertiefte sich in die benachbarten Fächer: Ur- und Frühgeschichte, Philosophie und Musikethnologie. Studienreisen und die Arbeit führten die beiden nach Indien, Afrika und Südostasien. Seit 2008 sind sie mit ihren Kindern auf einem Bio-Bauernhof in Niederösterreich tätig.

Mehr Informationen unter www.waldweihrauch.at

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Diskussion

Kommentar

  1. ich lese deine (Ihre?, ich glaub, ich bleib beim Du) Newsletter sehr gerne.

    Ich habe kürzlich dein Buch “Unsere fünf heiligen Bäume” mit Begeisterung gelesen. Die Birke ist mein Lieblingsbaum, aber am meistens fasziniert mich die Eibe. Man muss sie suchen, sie zeigt sich nicht überall.

    Ich hoffe, es erscheinen noch weitere Bücher über die nächsten heiligen Bäume von dir. Mich interessieren erst einmal alle Bäume und ihre Seelen, aber speziell
    zu den von dir bereits beschriebenen 5 heiligen Bäumen zusätzlich auch: Baumhasel, Ahorn, Weide, Pappel, Magnolienbaum, Kirschbaum, Apfelbaum, Gingko, Platane, Wacholder/Holunder, Zypresse, Bambus, Kastanie, Kiefer.

    Ich hatte 19 Jahre eine Naturheilpraxis für TCM in Hamburg, unterrichte seit 32 Jahren Qigong und biete gerne Qigong-Übungen mit Bäumen an. Ich wohne in Hamburg und gehe sporadisch mit den Ausbildungs-Gruppen zum Üben in den Botanischen Garten.

    Ich habe mehrere Bücher geschrieben über Qigong (eins auch über die Entwicklung der modernen Kunst in Hong Kong, wo ich 10 Jahre gelebt habe) geschrieben und finde das Thema “die Seelen der Bäume” superinteressant. Dein Buch hat mich jetzt mal wieder angeturnt, dieses Thema sanft, aber beharrlich weiter zu verfolgen. Ich freue mich auf “mehr”.
    Herzliche Grüsse aus Hamburg
    Petra Hinterthür


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Vortrag

1. Juni 2024 um 19:00 Uhr