Die Geheimnisse der Fastnachtszeit
- 24. Februar 2020
Den ganzen Februar hindurch zieht die alte Göttin in der Gestalt der Percht oder Berta mit ihrer Geisterschar durchs Land. Die Menschen werden davon mitgerissen und feiern jetzt Fastnacht, Fasching, Karneval und andere Narrenfeste. Es ist die Urkraft der Wildnis und des Waldes, die in der Gestalt von Naturgeistern, Teufeln und Hexen über die kultivierte, zivilisierte Welt herfällt. Da es sich um Geister handelt, können sie auch durch die Köpfe der Menschen ziehen, sodass diese selber wild, närrisch und geil werden. Die traditionellen Masken der alemannischen Fasnet sind getreue Abbildungen der einst hellsichtig geschauten wilden Geister, die durchs Land zogen.
Die Bedeutung von Fastnacht
Diese Kreaturen der ungezähmten Wildnis regen zum lustvollen Treiben an. Das Wort Fastnacht hat nichts mit Fasten zu tun, wie es uns die Kirchendoktrin glauben machen will. Es kommt vom neuhochdeutschen Wort faseln (mittelhochdeutsch: vaselen) und bedeutet gedeihen, fruchtbar machen. Schon Bonifatius, der angelsächsische Missionar und sogenannte Apostel der Deutschen, der die heiligen Eichen umhauen ließ, verdammte in der Synode von Liftinae in Belgien (745) diese „unflätigen Feste im Februar“.
Literaturtipp "Die alte Göttin und ihre Pflanzen"
Unsere Ahnen lebten in inniger Naturverbundenheit; für sie war die Natur beseelt und ansprechbar. Wolf-Dieter Storl erzählt uns anhand von alten Sagen, Mythen und Märchen, von den Urgöttern, von Frau Holle, von Schamanenweisheit und den Heilkräften des Waldes.
Storl öffnet uns die Augen für eine heilsame Beziehung mit der Natur: Wir entdecken den tiefen Sinn und den Geist, der allem innewohnt, und finden so den Weg zurück zu unserer natürlichen Urspiritualität.
Kommentar
Danke, immer wieder für diese wichtigen “Ur”-Perspektiven auf die heutigen Bräuche und gesellschaftlichen Umstände. Ich fühle mich durch die Beiträge sehr bereichert und inspiriert.
Lieben Gruß