Wir glauben die Welt zu sehen. Aber in Wirklichkeit sehen wir wenig. Wenn wir zum Beispiel durch den Park oder einen Waldweg entlanggehen, schweifen unsere Gedanken hier- hin und dorthin, wir denken an dies und das. Die Bäume mit ihrem frischen grünen Laub, die blühende Wiese, ihre Kräuter und wiegenden Halme nehmen wir lediglich nur am Rande wahr.
Die Natur ist so unendlich kompliziert, geheimnisvoll und unerschöpflich in ihrem Wesen, dass wir sie, trotz unserer ausgeklügelsten Methoden, trotz der fortschrittlichsten Computertechnologie, nie endgültig ergründen werden können.
Pflanzen sind machtvolle Gurus, weil ihr Dasein die reinste Meditation ist. Was tun sie denn anderes, als in absoluter Stille zu verweilen und mit ihrem grünen Laub das Licht der Sonne aufzunehmen – der Sonne, die das ewige, alles erhaltende OM, den Urton der Schöpfung, unablässig aus sich herausströmen lässt. Mit ihrem Netzwerk von Wurzeln sind die Pflanzen mit dem Gegenpol zum Himmelslicht, mit der feuchten, dunklen Erde, mit der Pilzwelt, dem Wasser und den Mineralien, verbunden.
Im Vortrag nähern wir uns dem geheimnisvollen Wesen und den seelischen Dimensionen der Pflanzen. Der Kopf, das klare Denken sind wichtig und hilfreich, um die Welt zu verstehen. Doch dem Herzen offenbart sich das große Mysterium unseres Seins.