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Winter adé

Es sieht so aus, als packt der Winter, dieser harte Kerl, seine sieben Sachen und macht sich auf den Weg zu seinem Sommerexil in den hohen Schweizer Bergen.  Es liegt zwar noch eine weiße Decke auf unseren Höhen und ein hungriger Fuchs streift nachts ums Haus und wühlt verzweifelt im Kompostbehälter. Er tut mir leid, denn da wird er kaum etwas zu Fressen finden. Aber bald, wenn die Schneedecke weg ist, wird es den Wühl- und Feldmäusen an den Kragen gehen.

Lasst eure Heilmittel eure Nahrungsmittel und eure Nahrungsmittel auch eure Heilmittel sein.

Paracelsus

Die „grüne Neune“ – ein guter Start ins neue Jahr

Ist der Schnee einmal fort, dann strecken sich, wie im Nu, die ersten zarten Triebe der Kräuter und Gräser der Sonne entgegen. Frisches Grün ist das, voller Lebensenergie, an der wir teilhaben können. Auf den noch matten Weiden treibt dann das Scharbockskraut seine fettig aussehenden runden Blätter hervor; Scharbock nannte man dieses Hahnenfußgewächs, da es den gefürchteten „Scharbock“, den Skorbut, vertreiben kann. 

Dieser böse Wintergeist verursacht chronische Müdigkeit, Muskelschmerzen, entzündetes Zahnfleisch, Darmbluten, schlaffe Haut – alles Symptome, die sich, wie wir heute wissen, auf Lichtmangel und Vitamin-C Defizit zurückführen lassen. Heute können wir zwar Zitrusfrüchte im Supermarkt kaufen, aber dennoch verlaufen die Symptome subklinisch, wir sind blass und antriebslos, besonders in diesen Zeiten des Corona-Wahnsinns, der die Menschen in ihre Wohnungen sperrt und den Zugang zu Sonnenlicht und frischer Luft erschwert.

Scharbockskraut (Ficaria verna)

Scharbockskraut (Ficaria verna)

Zur selben Zeit wagen sich dann die hellgrünen, noch zusammengefalteten, glasigen Blätter des Gierschs aus dem Boden. Giersch, auch Geißfuß genannt, regt die Drüsen an und löst die abgelagerten Harnsäuresalze auf, die Gicht verursachen. Auch die harntreibenden ersten Blätter des Löwenzahns bieten sich an; sie bringen Leber und Galle in Gang.  Die nach frischem Mais schmeckende Vogelmiere – eine regelrechte Vitaminbombe – ist ebenfalls im Vorfrühling vorhanden. Auch die säuerlichen Spitzen des Sauerampfers, verschiedene pfeffrig schmeckende Kressen und andere Kräuter kommen hinzu, um einen vitalisierenden Wildkräutersalat auf den Esstisch zu zaubern. Man kann diesen Salat mit den aromatischen Gundermann-Blättern und Gänseblümchen-Blüten schmücken.

Kräutersalat im Frühling

Kräutersalat

Diese Blümchen, die einst der germanischen Frühlingsgöttin Ostara oder der keltischen Brigit geweiht waren, blühen nämlich, sobald der Schnee das Feld geräumt hat und wenden ihre Blütenköpfchen der täglich höher steigenden Sonne zu. Gänseblümchen (Maßliebchen) helfen, dank ihrer Saponine, der Verdauung und sie reinigen die Haut.  Bald treiben auch die zarten, tiefgrünen, nach edlem Knoblauch schmeckenden Blätter des Bärlauchs aus dem noch kargen Waldboden hervor. Diese sind köstlich im Salat oder als Frühlingssuppe gekocht.

Aus den ersten, leicht purpur-angehauchten Trieben der Brennnesseln lässt sich eine vitamin- und mineralreiche Suppe oder Tee kochen. Diese sind entschlackend und harntreibend, und zugleich ein ausgezeichnetes Mittel bei „Blutarmut“ (Anämie).  

Näheres und Ausführlicheres über diese ersten Frühlingskräuter kann der interessierte Leser in meinem Buch Heilkräuter und Zauberpflanzen zwischen Haustür und Gartentor (AT-Verlag, 2020) erfahren.

Literaturtipp "Heilkräuter und Zauberpflanzen"

In dem Buch “Heilkräuter und Zauberpflanzen“, greife ich neun gewöhnliche Wildkräuter, die oft kaum beachtet überall in unserer nächsten Umgebung wachsen, heraus: Brennnessel, Beifuss, Gundermann, Geissfuss, Wegerich, Schachtelhalm, Gänseblümchen, Vogelmiere und Löwenzahn. Ich beschreibe ihre Eigenschaften und ihre Heilkräfte, ihre Bedeutung in der Volksmedizin, ihre Rolle in Sage, Märchen und Aberglaube und ihre planetarischen Bezüge. 

Die Erde wird grüner

Uns wird ja heutzutage in den Sensationsmedien ständig Angst gemacht. Mit dem Schüren von Ängsten lässt sich das Volk bestens beherrschen. Machiavelli rät den Fürsten, es sei besser gefürchtet zu sein als geliebt. In der indischen Mythologie ist das Angstmachen auf jeden Fall ein Zeichen dämonischer Geister. Eine Angst-Sau nach der anderen wird durchs globale Dorf getrieben. Gegenwärtig wird Angst gemacht vor den Viren, die eigentlich schon immer die Sparringspartner unserer Evolution waren. Ein weiteres Angstszenario ist CO2, das angeblich das Klima aufheizt und wobei uns vorgeworfen wird, wir seien daran schuldig und müssen zur Kasse gebeten werden. Kurz gesagt, wenn man die Klimageschichte anschaut, hat es immer Klimawandel und Schwankungen des Kohlendioxidgehalts der Atmosphäre gegeben. Es ist Zeit zur Entwarnung.

Dank des, seit der kleinen Eiszeit, steigenden CO2-Gehalts der Luft, wird unsere Erde grüner. Das bezeugen Satellitbilder eindeutig; die neue grüne Biomasse entspricht einer Fläche, doppelt so groß wie die USA. Die Photosyntheseleistung hat sich um 65% erhöht. Getreide, Reis, Gemüse in den Gärten und die Wälder wachsen besser; die semiaride Sahelzone begrünt sich zunehmend. Und das ist nicht, weil es mehr regnet, sondern weil den Pflanzen mehr Kohlendioxid zur Verfügung steht.

Gerteide

Getreide wächst besser durch den steigenden CO2-Gehalt der Luft.

CO2 ist das Lebenselixier der Vegetation, so wie Sauerstoff (O2) unser Lebenselixier ist. Aus dem Kohlenstoff bauen die Pflanzen ihre körperliche Substanz auf, und diesen beziehen sie, über die Spaltöffnungen auf der Unterseite ihrer Blätter, aus der Luft. Dabei verdunsten sie viel Wasser. Wenn jedoch mehr CO2 in der Luft vorhanden ist, können sie diese Spaltöffnungen früher schließen und verbrauchen weniger des kostbaren Wassers. 

Nicht nur die Landvegetation profitiert von einer Erhöhung des Kohlendioxids in der Luft, sondern auch das pflanzliche Plankton der Weltmeere, das in der Nahrungskette der Fische, Muscheln und Schalentiere eine wichtige Rolle spielt.

Ohne den gegenwärtigen CO2-Anstieg hätten wir 15% weniger Reis, Weizen, Soja und andere Agrarprodukte, es gäbe weltweit viel mehr Hunger. Wenn die Pflanzen gut mit Kohlendioxid versorgt sind, wachsen sie kräftiger und gesünder; sie entwickeln ein stärkeres Immunsystem und können sich besser gegen Schädlinge, Hitzestress und Ozonbelastung durchsetzen; Obst und Gemüse haben mehr Geschmack und einen höheren Vitamingehalt. Das sind empirisch wissenschaftlich überprüfte Tatsachen! Wer sich dessen überzeugen will, sollte das sorgfältig recherchierte Buch, Unerwünschte Wahrheiten von Fritz Vahrenholt und Sebastian Lüning studieren. Was das „Killergas“ CO2 betrifft, der kann sich auch in meinem Buch, Einsichten und Weitblicke (AT-Verlag, 2020), vor allem in dem Kapitel, “Ein wundersames Molekül“, informieren.   

Literaturtipp "Einsichten und Weitblicke"

Wir glauben, wir verstehen die Welt. Die Wissenschaft hat sie bis ins kleinste Detail vermessen, zergliedert und analysiert. Was aber wissen wir wirklich? Ist das Sein nicht viel weiter, viel magischer, als wir glauben? Wenn wir anhalten, uns Zeit nehmen und uns in eine Blume, ein Tier, eine Wolke, ein Geschehnis hineinversetzen, dann können uns Welten von unendlicher Tiefe aufgehen. In dem Buch “Einsichten und Weitblicke“,  geht es um Pflanzen, um Schamanenpflanzen, um invasive Neophyten, Pyrrolizidin-Alkaloide und Hildegard von Bingens Löwenzahn. Ich vermittele auch meine Sicht über Zeitfragen wie Klimawandel, Ökologie und Gesundheit.

Den Pflanzen, diesen Kindern der Sonne und der Mutter Erde, ihr Lebenselixier wegzunehmen, ist lebensfeindlich. Die alten Griechen würden sagen, die Idee der CO2-Reduktion ist eine Inspiration lebenshassender Titanen, der einige verblendete Ideologen verfallen sind.

Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. Was sie willenlos ist, sei du es wollend – das ist’s.

Schiller

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Diskussion

  1. Sehr geehrte ,Freunde der Diskussion, Willkommen! In einem Satz,: “zwischen Rituellen wie genutzten Feuern contra Weideland Amazons” puncto Co2 , verlangt ihre Aussage eine für mich klarere Stellung, hinsichtlich des Missbrauchs a la Red Bull Dosen in der freien Kapazitätslosigkeit. Danke Euch

  2. Vielen Dank, lieber Herr Storl.
    Als Biologielehrerin weiß ich von der Wichtigkeit des CO2 für die Pflanzenwelt. Die geniale der Photosynthese ermöglicht die Nutzung dieses Gases. Ohne CO2 würde hier so gut wie alles Leben nicht existieren, auch der Mensch natürlich nicht, denn was sollte er essen.
    Ich danke Ihnen sehr herzlich dafür, dass Sie diesen Zusammenhang in Ihrer unnachahmlichen Weise für alle sichtbar gemacht haben.
    Morgen gehe ich in den Garten und suche die Wildkräuter, die Sie genannt haben.
    Ganz, ganz herzlichen Dank!

    • Das “der” nach “geniale” muss natürlich weg.
      Also: Die geniale Photosynthese …

  3. Herzlichen Dank für diese lehrreiche Information. Bis jetzt war ich der Annahme, dass CO2 schädlich für das Klima ist und mir überlegt, was mein Beitrag sein kann.
    Ich freue mich auf Ihre nächsten Mitteilungen,
    liebe Grüße aus Wien,
    Christa

  4. Sehr geehrter Herr Storl,
    vielen Dank für ihre immer wieder interessanten und anregenden Informationen. Es tut gut, in Zeiten der Klima- und Coronahysterie eine Stimme der Vernunft zu vernehmen.
    Mit frühlingshaften Grüßen aus dem Schwarzwald
    Karl Wurm

  5. Selbst im Mittelalter wurden die Massen nicht so verarscht, wie heute.
    Die Zeichen der Dekadenz sind unübersehbar.
    Oswald Spengler und Alois Irlmeier lassen grüßen.
    Das Wissen der Altforderen, um zu Überleben, wird schneller wichtiger, als die Meisten ahnen.
    Carpe diem und sorgt vor!

  6. Das macht ja auch keiner. Wenn man sich mal genau informiert und zb auf Demos geht, weiss man auf wissenschaftlicher Basis Bescheid. Wissenschaftler die sich über die ganze Welt zusammen geschlossen haben und besonders die Jugend gibt ihr bestes um aufzuklären. Falls Sie es noch nicht mitbekommen haben, die Infos werden nicht über die Mainstreammedien ausgetauscht. Die nehmen das Thema überhaupt erst auf durch die ganzen Demos quer über die ganze Welt, sonst würde es weiter jeden Tag Fleisch Werbung und Kochrezepte ohne Ende geben.

    Es braucht nicht mal einen Wissenschaftler um zu sehen, dass die Welt überhaupt nicht grüner wird und wie schlecht es überall der Natur geht. Leider scheint das die Boomer Generation und besonders die white old man Fraktion immer noch nicht zu verstehen.

  7. Hallo lieber Freund!
    Da du so schön Paracelsus zitiert hast, ein paar Anmerkungen zu den Frühlingskräutern aus dieser Tradition:

    Das Gänseblümchen, spagyrisch verarbeitet, erweckt die Freude und das innere Kind zum Leben.
    Die Brennessel, als Marspflanze, erinnert uns an unseren Seelenauftrag in diesem Leben.
    Und der joviale Löwenzahn, hilft uns dabei genau das umzusetzen indem er uns den Raum dafür gibt.

    So sind die Frühlingskräuter genau zur rechten Zeit am rechten Ort. Nämlich jetzt, wo die Sonne wieder vom Osten beginnend höher steigt, und alles aus diesem ersten Funken heraus sichtbar ans Licht tritt. Es ist die Zeit des Neubeginns und die Zeit der Wahrheit!

    Glg. Aus der Steiermark
    Hari om Magdalena

  8. Wenn wir eine grüne Erde wollen ist Co2 unerlässlich. 🙂
    Moorlandschaften sollten dringend mehr geschützt werden: “Moore speichern mehr Kohlendioxid als jedes andere Ökosystem der Welt. Sie bestehen zu 95 Prozent aus Wasser und spielen eine wichtige Rolle im Wasserhaushalt. Sie sind sehr effektive Wasserspeicher, die helfen, Überschwemmungen und Flutkatastrophen zu verhindern. Obwohl Moore nur drei Prozent der Erdoberfläche bedecken, speichern sie rund 30 Prozent des erdgebundenen Kohlenstoffs. Nach Angaben des BUND binden die Moore weltweit doppelt so viel CO2 wie alle Wälder zusammengenommen.”

  9. Lieber Herr Storl,
    vielen Dank für Ihre immer erfreuenden und informativen Newsletter, die ich sehr schätze! Es tut gut, ihre kraftvolle und mutmachende (Gegen;))Stimme zu hören und Einblicke vermittelt zu bekommen in Welten, die verständnisvoll gesehen werden wollen!
    Nichts ist beständiger als der Wandel.

  10. Die Dosis macht das Gift (Paracelsus).
    Das gilt auch für CO2.
    Diesen extrem schnellen Anstieg kann das Ökosystem Erde nur schwer ausgleichen, für den Mensch wird es jedenfalls nicht einfach.
    Außerdem ist mit dem CO2 Ausstoß sehr oft auch ein hoher Schadstoffausstoß verbunden wie z.B. bei der Kohle, die für ca. 50 % der weltweiten Quecksilber Emissionen zuständig ist.

    • Ich glaube auch, dass noch viel Forschungsarbeit notwendig ist.
      Weltweit 400.000 Flüge täglich sind eine gigantische Zahl und dem Flugzeugtreibstoff ist Schadstoffzusatz beigemengt, dessen Namen ich mir nicht gemerkt habe.
      Sind fossile Brennstoffe nicht auch Naturprodukte?

      Es gibt auch Studien, laut ORF Bericht 190! an der Zahl, dass die Magnetfeldstrahlung die Photosynthese der Bäume behindern. (Auch für ZUGVögel- und Bienensterben MITverantwortlich ist). . Habe eine interessante Doku gesehen, wo das Baumsterben in einem Militärsperrgebiet untersucht wird. Man macht die Trockenheit für den immer stärkeren Schädlingsbefall in den Wäldern verantwortlich. Im letzten Jahr hat es dort aber extrem viel geregnet und mit einem speziellen Messgerät wurde ersichtlich, dass das Wasser nicht vollständig bis in die Baumkrone vordringen konnte. Mit dem Hinweis, “auch der Mensch besteht aus einem Großteil aus Wasser” sollte man auch da eine mögliche Schädlichkeit nicht außer acht lassen. Ich habe mir ein Hochfrequenzmessgerät gekauft, und siehe da – die in Ö. erlaubten Grenzwerte im Bereich des Wlan sind überschritten.
      Daraus kann jeder seine eigenen Schlüsse ziehen.
      Warum diverse Informationen nicht an die Öffentlichkeit kommen, ist ersichtlich, weil ja die Medien von den Werbeeinschaltungen der Anbieter profitieren. (so mein Verdacht).

  11. Ich halte viel von ihnen, aber das mit dem CO2 ist harter Tobak….puh da wird viel aus dem Zusammenhang gerissen.

    • In den Mainstream Medien wird ebenfalls viel aus dem Zusammenhang gerissen und für einen Laien falsch dargestellt. CO2 als einzigen Klimafeind hinzustellen ist einfach nicht korrekt.

  12. Lieber Herr Storl,
    danke für Deinen interessanten Kommentar! Daß die Pflanzen ihre Spaltöffnungen schließen und so weniger Wasser verbrauchen, wenn sie genügend CO2 haben, wußte ich nicht. Ich verstehe jetzt aber, weshalb sich semi-aride Bereiche begrünen. Ich hatte im Abitur Geographie als Leistungsfach und wundere mich trotzdem immer wieder, wieviele Geheimnisse die gute, alte Erde hat. Jedenfalls wundern mich die Forderungen nach Null-CO2 immer, nach dem Motto: ausatmen verboten!
    Herzliche Grüße aus dem kalten, verschneiten Frankenwald
    Beate und ihre Vierbeiner
    (Ich warte immer noch auf das Gartenbuch für kalte Gegenden und schattige Gärten)


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