Skip to content

Achtsam durch das Gartenjahr – November

Nun ist Samhain; die Sonne steigt in die Tiefe, um in den Winterweihenächten neu geboren zu werden. Auch für den Gärtner ist das Jahr vorbei. Das Wintergemüse ist zum großen Teil abgeerntet und eingewintert, Gartenwerkzeuge sind repariert, geputzt und eingelagert.

Begleitkräuter sind nicht etwas Böses, gegen das man entschlossen mit Gift, Feuer und mechanischen Mitteln vorgehen sollte. Genauer betrachtet, haben sie unzählige positive Eigenschaften. Viele, wie Vogelmiere, Gundermann, Gauchheil oder der Persische Ehrenpreis, schützen den Boden als Bodendecker, halten ihn feucht und fördern die Gare. Die Blüten vieler Begleitkräuter spenden Nektar und Pollen für nützliche Insekten oder Samen für Singvögel.

„Kält‘ und Kohl, vertragen sich wohl.“

Bauernregel

Verbreitung

Weltweit verbreitet

Standort

Bevorzugt frische, feuchte Böden, eher halbschattig oder schattig als vollsonnig.  Stickstoffanzeiger: auf  nährstoffreichen Böden in Gärten auf Äckern und Brachflächen

Vegetationszeit

Einjährig, wächst und blüht aber das ganze Jahr über, selbst im Winter

Sammelzeit

Ganzjährig

Verwendbare Teile

Ganzes Kraut

Die Vogelmiere (Stellaria media )

Die Vogelmiere (Stellaria media), ein zartes Nelkengewächs, lernte ich so richtig in unserem Gemeinschaftsgarten im Camphill- Dorf kennen. Jedes Jahr im Spätherbst fräste der Gärtnermeister die Beete und machte sie unkrautfrei, damit wir im Frühjahr wieder zügig den Garten bestellen konnten. Doch nachdem dann im Frühjahr der Schnee den Boden freigegeben hatte, waren die kahlen Flächen dicht mit der hellgrünen Vogelmiere, dem mouron des oiseaux (Gauchheil der Vögel), bedeckt.

Nicht jeder ist begeistert von der Vogelmiere. Man braucht nur ins Internet oder in diverse Gartenzeitschriften zu schauen. Vogelmiere nimmt den Nutzpflanzen Nährstoffe, Licht und Wasser weg, heißt es da. Die Bekämpfungstipps reichen vom gnadenlosen Jäten, Ersticken durch Abdeckung mit schwarzer Folie, exzessive Überdüngung mit Kali bis hin zum Unkrautvernichter Round- up. Zum Glück leben wir in einem Zeitalter der zunehmenden ökologischen Vernunft. Die Vogelmiere ist bei Weitem nicht so böse wie es zu sein scheint.

Die Vogelmiere spielt eine wichtige Rolle im ökologischen Netz. Das Kraut ist nicht nur für Menschen nahrhaft, sondern auch für Wildtiere, für Hühner, Hasen, Wildschweine; seine Samen sind Futter für Kleinvögel, seine nektarreichen Blüten werden von kurzrüsseligen Insekten, von Thripsen, Fliegen und kleinen Käfern bestäubt.

 

Die Vogelmiere blüht fast das ganze Jahr hindurch.
Vogelmiere

Literaturtipp "Mein Gartenkalender 2024"

Im ganzheitlichem Naturverständnis achtsam durch das Gartenjahr – mit meinem Wissen zu besonderen Heil- und Nutzpflanzen

Products not found

Was kann man mit dem "Unkraut" tun:

Vogelmiere

Jede Blüte hat fünf weiße Blütenblätter. Wer nicht genau hinschaut, zählt  doppelt so viele – des Rätsels Lösung: Jedes Blütenblatt ist fast bis zum Grund zweigeteilt.

Anwendungen mit Vogelmiere

Bleib auf dem Laufenden!

Wolf-Dieters Newsletter abonnieren

Geschichten, Neuigkeiten und Tipps von Wolf-Dieter Storl und der Storl Akademie

Mehr Artikel entdecken

Der Heumonat Juli

Mein Gartenjahr – Der Heumonat Juli

Die Sonne, die sich nun am Zenit im Zeichen der Zwillinge befindet, wechselt gegen Monatsmitte in das fruchtbare Zeichen des Krebses über. »Geh aus, mein Herz, und suche Freud’ in dieser lieben Sommerzeit«
Weiterlesen →

Eine Pflanze mit Zauberkräften

In den schattigen Laubwäldern Europas, Sibiriens und Nordamerikas wächst ein kleines, zartes, ausdauerndes Nachtkerzengewächs: das Hexenkraut (Circaea lutetiana). Die kleinen, weißen, bis rötlich angehauchten Blüten, die im Hochsommer erscheinen, werden von Schwebefliegen bestäubt. Die kleinen borstigen Früchte haften sich ans Fell vorbeilaufender Tiere oder auch an den Socken der Wanderer.
Weiterlesen →

Wo der Pflanzengeist wurzelt und die Wissenschaft endet

Wie konnte die alten Kräuterheiler wissen, welches Kraut das jeweils richtige war? Die Pflanze selbst zeigte es ihm: Genauso wie der Mensch von unsichtbaren Kräften – von seinen Gewohnheiten und Charaktereigenschaften, seinen Trieben, Wünschen und Einbildungen – bis in die äußere Erscheinung geprägt wird, so ist die Pflanze durch die in und an ihr wirksamen Kräfte geprägt.
Weiterlesen →
Der Heumonat Juli

Mein Gartenjahr – Der Heumonat Juli

Die Sonne, die sich nun am Zenit im Zeichen der Zwillinge befindet, wechselt gegen Monatsmitte in das fruchtbare Zeichen des Krebses über. »Geh aus, mein Herz, und suche Freud’ in dieser lieben Sommerzeit«
Weiterlesen →

Eine Pflanze mit Zauberkräften

In den schattigen Laubwäldern Europas, Sibiriens und Nordamerikas wächst ein kleines, zartes, ausdauerndes Nachtkerzengewächs: das Hexenkraut (Circaea lutetiana). Die kleinen, weißen, bis rötlich angehauchten Blüten, die im Hochsommer erscheinen, werden von Schwebefliegen bestäubt. Die kleinen borstigen Früchte haften sich ans Fell vorbeilaufender Tiere oder auch an den Socken der Wanderer.
Weiterlesen →
Was sagst du dazu?

Diskussion

Kommentar

  1. Sehr interessante Seite 🙂☀️🌱


Kommentar hinzufügen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert