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Die Geheimnisse der Fastnachtszeit

Den ganzen Februar hindurch zieht die alte Göttin in der Gestalt der Percht oder Berta mit ihrer Geisterschar durchs Land. Die Menschen werden davon mitgerissen und feiern jetzt Fastnacht, Fasching, Karneval und andere Narrenfeste. Es ist die Urkraft der Wildnis und des Waldes, die in der Gestalt von Naturgeistern, Teufeln und Hexen über die kultivierte, zivilisierte Welt herfällt. Da es sich um Geister handelt, können sie auch durch die Köpfe der Menschen ziehen, sodass diese selber wild, närrisch und geil werden. Die traditionellen Masken der alemannischen Fasnet sind getreue Abbildungen der einst hellsichtig geschauten wilden Geister, die durchs Land zogen.

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Die Bedeutung von Fastnacht

Diese Kreaturen der ungezähmten Wildnis regen zum lustvollen Treiben an. Das Wort Fastnacht hat nichts mit Fasten zu tun, wie es uns die Kirchendoktrin glauben machen will. Es kommt vom neuhochdeutschen Wort faseln (mittelhochdeutsch: vaselen) und bedeutet gedeihen, fruchtbar machen. Schon Bonifatius, der angelsächsische Missionar und sogenannte Apostel der Deutschen, der die heiligen Eichen umhauen ließ, verdammte in der Synode von Liftinae in Belgien (745) diese „unflätigen Feste im Februar“.

Literaturtipp "Die alte Göttin und ihre Pflanzen"

Unsere Ahnen lebten in inniger Naturverbundenheit; für sie war die Natur beseelt und ansprechbar. Wolf-Dieter Storl erzählt uns anhand von alten Sagen, Mythen und Märchen, von den Urgöttern, von Frau Holle, von Schamanenweisheit und den Heilkräften des Waldes.

Storl öffnet uns die Augen für eine heilsame Beziehung mit der Natur: Wir entdecken den tiefen Sinn und den Geist, der allem innewohnt, und finden so den Weg zurück zu unserer natürlichen Urspiritualität.

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Schamanentum im Wandel der Zeit

Immer schon hat es Menschen gegeben, die aus dem Alltagsbewusstsein heraussteigen und klaren Geistes mit den nichtverkörperten Wesen der Anderswelt kommunizieren können. Das ist keine einfache Kunst, man braucht dazu Mut, geistiges Geschick und Durchhaltevermögen, denn manche dieser Wesen sind ge- fährlich. Schamanen waren aber für das Überleben des Stammes wichtig, denn oft konnten sie unheilvollen Entwicklungen schon auf der geistigen Ebene entgegenwirken, ehe diese sich in der alltäglichen Wirklichkeit manifestierten.
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Jenseits der materiellen Erscheinung

In jeder Kultur gab und gibt es Seher, Magier und „Priester“, deren Aufgabe es war (und ist), mit Ritualen, Gebeten und Opfern gutes Einvernehmen mit den Geistern, Göttern, sowie den Dämonen zu schaffen. Das war auch in unserem Kultur - kreis so – einst in heidnischen Zeiten und noch bis über das Mittelalter hinaus. Während die „Hausfrau“, die sich „nur“ um Kinder, Haushalt und Garten kümmert, heutzutage als unemanzipierte, neurotische „Nur-Hausfrau“ verunglimpft und wenig geschätzt wird, war es früher Aufgabe jeder Hausfrau, als Herrin des Hauses (Frau / Freya = Herrin) die Geister zu versöhnen. Die Frauen opferten unter dem Hofholunder (auch unter der Hoflinde) den Zwergen, Hauskobolden oder den Verstorbenen Mehl, Milch, Bier oder Brei, zündeten ein Lichtlein, sprachen weihevolle Worte oder summten ein Liedlein.
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Was wir Halloween nennen, kannten unsere Großeltern nicht. Noch heute glauben viele, es sei ein aus Amerika stammendes säkularisiertes, kommerzialisiertes Gruselfest, etwas Neuzeitliches, gut zur globalisierten Massenkultur passend. Bei genauerem Hinsehen, jedoch, erkennt man, dass man es mit der Neuauflage eines uralten, vorchristlichen Jahreszeitfests zu tun hat, einem Fest des Winterbeginns, einem Fest des Totengedenkens, welches die Kelten Samhain oder Samon nannten. 
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Diskussion

Kommentar

  1. Danke, immer wieder für diese wichtigen “Ur”-Perspektiven auf die heutigen Bräuche und gesellschaftlichen Umstände. Ich fühle mich durch die Beiträge sehr bereichert und inspiriert.
    Lieben Gruß


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