Gegen Ende April fängt dieser wilde Verwandte der Küchenzwiebel und des Schnittlauchs an zu blühen. Die schneeweißen, duftenden, radiärsymmetrischen Blüten mit jeweils sechs Blütenblättern sind in Dolden zusammengefasst. Die Blüten leuchten wie kleine Sterne. Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Insekten mit kurzen Rüsseln laben sich an dem Nektar. Aus dem dreifächerigen Fruchtknoten der befruchteten Blüte geht eine Kapsel hervor, in der sich jeweils sechs schwarze Samen befinden. Die mit einer ölreichen Oberhaut versehenen Nüsschen sind für die Ameisen interessant: Diese finden die Samen, tragen sie weiter und lassen sie hier und da fallen. Zum Keimen brauchen die Samen Dunkelheit und Frost, das heißt, sie keimen erst im nächsten Frühjahr. Gegen Ende Mai werden die Blätter gelb und sterben ab. Derweil haben sich in der Erde schmale Zwiebeln gebildet, aus denen dann im nächsten Vorfrühling die neuen Blätter hervortreiben. Der Bärlauch ist in den Wäldern Eurasiens zu Hause, aber er fehlt im Mittelmeerraum.
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