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Oktober – Der Weinmonat

Als Weinmonat bezeichnete Karl der Große den Oktober. Die Niederländer nannten den Monat „Aaerselmaend“, denn nun gehen die Tage deutlich rückwärts, beziehungsweise „ärschlings“. Nun fliegen die Vögel nach Süden: „Nach Sankt Gall (16. 10) schweigt der Vögel Sang und Schall.“

Ursula (21.10) bringt’s Kraut herein, Sonst schneien Simon und Juda (28.10) drein!

Das Vieh verlässt die Sommerweide und kommt in den Stall; auf dem Acker und im Garten herrschen Grau- und Brauntöne vor; kaum loderte der Herbstwald in den schönsten Farben auf, da fällt auch schon das Laub und bedeckt die Erde mit einer schützenden Mulchschicht. Mulch ist ein aus dem Englischen eingedeutschtes Wort, das mit , Mulm (faules Holz) und Torfmull sprachlich verwandt ist und im Gätnerlatein so viel wie „organische, feuchte, angerottete Bodenbedeckung“ bedeutet.

 

Wolf-Dieter Storl mit Kühen

Das Vieh verlässt die Sommerweide bei uns auf dem Berg und kommt in den Stall.

Nach der Herbsttagundnachtgleiche schwindet die Üppigkeit der Vegetation. Man holt erneut Folien hervor, um bei kühleren Temperaturen die Beete der Tomaten, Auberginen und Paprika damit zu überdachen. Im Oktober wird weiter geerntet: Spätobst und Zwetschgen, die süßer schmecken, wenn sie schon etwas Frost abbekommen haben, Nüsse und, besonders im slawischen Osten, köstliche Speisepilze und Schwämme. Im Oktober muss aber auch der Ackerboden auf den Winter vorbereitet werden. Am besten ist es, es der Natur nachzumachen und den Boden mit Streu, altem Heu, Blättern und anderen Mulchmaterialien zu bedecken.

Literaturtipp

In meinem Gartenkalender begleite ich dich mit Wissen und meinen Gedanken zu den Jahreszeiten durch das Gartenjahr. Die monatlichen Texte und Anweisungen bieten dir Hilfe und Rat und orientieren sich am phänologischen Kalender, dessen Grundlage das Entwicklungsstadium der Natur ist.

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Gartentipps

Dadurch nährt man die Bodenorganismen, die Kleinlebewesen und Strahlenpilze, die für die Bodenfruchtbarkeit zuständig sind. Bei Stauden und Bäumen hilft das Mulchen, die Erde feucht zu halten; viele Gewächse überleben den Winter nicht, weil sie erfrieren, sondern weil sie vertrocknen. In Gegenden, in denen es nicht zu kalt ist, kann man Feldsalat (Nüssler) und Spinat aussäen. Die etwas empfindlicheren Pflanzen können unter Glas gesäet werden: Schnittsalat, Endivie, Feldsalat, Spinat, Radieschen, Möhren. Freie Beete mit einer ca. 10 cm dicken Mulchschicht bedecken. Das ist sinnvoller, als die Gartenbeete grobschollig umzugraben. Die Behauptung , dass die Erde durchfrieren müsse, um so im nächsten Frühjahr eine feine, krümelige Bodenstruktur („Frostgare“) zu erlangen, ist eher unsinnig. Schon der erste Frühjahrsregen lässt diese Krümel verschlämmen.

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Diskussion

  1. Lieber Wolf Dieter Storl,

    glaub mir, aus tiefstem Herzen bin ich so froh deine Gedanken lesen zu können. Wir finden uns im Einklang wieder, stehen fest und werden glücklich beim Betrachten der wunderbaren Fülle der Natur, sie zaubert Freude in unser Leben, man muss nur hinschauen.
    Danke und alles Liebe und Gute für dich und deine Lieben,
    Rosi

  2. Bin am gartenkalender 2021 interessiert.
    Wo kann ich ihn bestellen?

  3. Lieber Wolf-Dieter,
    ich wünsche dir sehr viel Kraft und Ruhe um das, was aufs Papier will, eben dorthin zu bringen. Genieße die langen Abende und Nächte und halte dich gut warm.
    Herzlich
    Andrea Müller

  4. Lieber Wolf Dieter Storl

    Ich freue mich sehr über und auf den Kalender. Den werde ich mir gönnen. Ich freue mich dann jetzt schon auf ihre Inspirationen und Weisheit.

  5. Sehr geehrter Herr Storl,
    Schon allein Ihr Text zieht mich hinein in den Rhythmus der Natur! So erdend, so wohltuend! Ich atme aus! Vielen Dank!


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Vortrag

1. Juni 2024 um 19:00 Uhr